"Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern!!!"

Dienstag, 3. Oktober 2017

12. Klassarbeit


Entwicklung und Heilung der Erde durch:


Biologisch-dynamische Agrarkultur


                 Jolande Bär           
                                                                                            
                                                                                  Schuljahr 2016/2017





(Paul Klee, Kleiner Garten. Wohin? um 1920 )







Unter sterbenden Bäumen


Wir haben die Erde gekränkt, sie nimmt
ihre Wunder zurück

Wir, der Wunder
eines

Sensibel
ist die Erde über den Quellen: kein Baum darf
gefällt, keine Wurzel
gerodet werden

Die Quellen könnten versiegen

Wie viele Bäume werden
gefällt, wie viele Wurzeln
gerodet

in uns
             
                                              
                                                        Rainer Kunze

Einleitung


Angenommen, wir als ganze Menschheit, würden unsere Augen öffnen und frei und unvoreingenommen auf die Erde und uns selber blicken. Was würde geschehen? Was würden wir sehen? Was würden wir denken? Und wie würden wir handeln?
Offensichtlich sind wir nicht frei und unvoreingenommen, denn wir tun gar nichts.
Warum können wir nicht offen auf die Welt schauen, oder warum tun wir es nur äußerst ungern?
Vielleicht tut es uns weh, oder das was wir sehen jagt uns Angst ein und stimmt uns hoffnungslos, weil wir keine Lösung für das bestehende Problem haben.
Die tatsächliche Situation der Erde sieht wirklich alles andere als rosig aus.
2008 war schon ein Viertel des gesamten eisfreien Landes von Degradation betroffen und jedes Jahr kommt eine Fläche von der Größe der Schweiz hinzu, die ihre natürliche Fruchtbarkeit verliert oder deren vorher bestehendes Ökosystem zusammenbricht. Eine Ertragssteigerung in der Landwirtschaft wird nur durch einen immer höheren Einsatz von Düngemitteln und Genmanipulation erreicht, doch wenigstens Das funktioniert prächtig: in den letzten 50 Jahren sind die Erträge um 250-300% gestiegen. Doch sinkt die Ernährungsqualität dieser Produkte immer mehr und es kann wohl nicht als ein ernsthafter Fortschritt verzeichnet werden, wenn außerdem in einigen Teilen der Welt ständig Hungerkrisen herrschen.
Mit einem genauen Blick können wir sehen, dass die Pflanzen und Tiere in der konventionellen Landwirtschaft krank sind. Sie leiden unter Dauerstress durch diese „Optimalleistung“, die ihnen abverlangt wird.
Ganz nebenbei, wo sollen denn die ganzen Inhaltsstoffe, die Mineralien und Spurenelemente, der eigentliche Gehalt der Nahrung: das Lebendige überhaupt herkommen, wenn alles plötzlich dreimal so schnell wachsen soll?
Die Pflanzen und Tiere schaffen es, unter diesem Stress und den sie betäubenden Giften, nur noch äußerlich, materiell zu wachsen, alles Lebendige und die inneren Qualitäten bleiben auf der Strecke und verkümmern.
Auch uns Menschen geht es immer schlechter. Wir entfremden uns immer mehr von der Natur und sogar immer mehr von uns selber, von dem, was wir Menschen eigentlich von Natur aus sind, oder dem, was wir sein könnten.
Wenn wir ganz ehrlich sind, müsste uns die Einsicht kommen, dass es so nicht weitergehen kann.
Doch wie soll es weitergehen?
Wie können wir mit der Natur umgehen? Sodass es ein konstruktiver Prozess für beide Seiten entsteht? Wie können wir uns mit der Natur verbinden, auf eine Art, wo auch unser eigenes Bewusstsein eine Rolle spielen kann? Was können wir der Erde geben, da sie uns so viel gegeben hat und sogar immer noch unter Ächzen und Stöhnen gibt?
Um den Blick zu wenden: Wir Menschen zerstören nicht nur; es gibt auch andere Bewegungen, es gibt auch Menschen, die ein Verständnis für das Wesen der Natur entwickelt haben und daraus handeln.
Doch wie entsteht so ein Verständnis und was kann daraus an Taten folgen?
Diesen Fragen möchte ich mit dieser Arbeit auf den Grund gehen und habe mir die konkrete Forschungsfrage gestellt:
Wie können wir Menschen durch die biologisch-dynamische Agrarkultur eine Heilung und positive Entwicklung der Erde ermöglichen?
-und somit auch uns selber eine Heilungs- und Entwicklungsmöglichkeit schaffen, da wir ja nun auf und von der Erde leben.



Man kann nicht in die Zukunft schauen,
aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen-
denn Zukunft kann man bauen
                                                    
                                                                                                                           Antoine de Saint-Exupéry


Geschichte der Entstehung


Der Grundstein der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise ist der „Landwirtschaftliche Kurs“ bestehend aus 8 Vorträgen, die Rudolf Steiner vom 7.-16. Juni 1924 in Koberwitz (Schlesien, heute Polen) gehalten hat.
Rudolf Steiner wurde von einer Gruppe Menschen, die in der Landwirtschaft tätig waren, inständig darum gebeten, ihnen für diese einen Erneuerungsimpuls zu geben, da sie bemerkten, dass ihre Produkte mit der Zeit immer mehr an Wert und Geschmack verloren und generell die Fruchtbarkeit der Erde nachließ.
Sie hofften durch eine anthroposophische Sichtweise Möglichkeiten zur Heilung und positiven Entwicklung der Erde zu finden.
Die darauf entstandenen Vorträge, die mitstenographiert wurden und heute auch als Buch „Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft“ kurz gesagt „Landwirtschaftlicher Kurs“ erhältlich sind, rufen dazu auf, alle Vorgänge in der Natur als zusammenhängend mit dem ganzen Kosmos anzusehen und vor dem Eingreifen in einen Organismus, fein fühlend zu versuchen diesen zu verstehen, sowie die Folgen der eigenen Tat zu beobachten und zu reflektieren. Somit ist dieser Kurs kein simples Lehrbuch sondern eine Inspirationsquelle, die viele Wahrheiten aufzeigt aber in diesen ebenso viele Fragen und Sachverhalte aufwirft, die noch weiter erforscht und untersucht werden müssen. Auf diese Art und Weise wird dem tätigen Menschen große Selbstverantwortung über sein Handeln und Denken auferlegt.

Hierbei möchte ich noch kurz erklären, was mit dem Begriff „Naturreiche“ gemeint ist, den ich mehrmals verwende. Die unterschiedlichen Naturreiche sind aufgestuft nach den jeweiligen Wesensqualitäten, die ihnen eigen sind. So gibt es das rein Mineralische zum Beispiel in den Steinen; die Pflanzen, die das Mineralische mit dem Ätherischen, den Lebenskräften vereinen; die Tiere, die diesem Duo noch das Seelische, Astralische hinzufügen; und schließlich wir Menschen, die wir Teil aller dieser Naturreiche sind, aber als Individuum darüber jeweils unser eigenes Ich haben. Eine schöne Beschreibung dieser Ganzheit habe ich in dem Gedicht „Die Fußwaschung“ von Christian Morgenstern gefunden. (S. 24)




Grundlagen des Biologisch-Dynamischen in Abgrenzung zum konventionellen und organisch-biologischen Anbau


Die biologisch-dynamische Agrarkultur ist die erste alternative Erneuerungsform der Landwirtschaft. Gleichsam ist sie auch die Radikalste, da sie alles vom Grund auf neu denkt. Somit ist die Gegensätzlichkeit zur konventionellen Landwirtschaft sehr deutlich:
-anstatt die schwächer werdende Natur mit Kunstdüngern zur Ertragssteigerung zu zwingen, setzt sie auf Impulse aus dem Geistigen und möchte der Natur helfen, sich wieder für kosmische Einflüsse und Impulse zu öffnen.
„Gerade bei der Landwirtschaft zeigt es sich, dass aus dem Geiste heraus Kräfte geholt werden müssen, die heute ganz unbekannt sind, und die nicht nur die Bedeutung haben, dass etwa die Landwirtschaft ein bisschen verbessert wird, sondern die die Bedeutung haben, dass das Leben –der Mensch muss ja von dem leben, was die Erde trägt-, eben weitergehen könne auf Erden auch im physischen Sinne“ (Landwirtschaflicher Kurs S.14)

-anstatt Pflanzen zu hybridisieren oder deren Gene zu manipulieren, damit sie kurzfristig stärker, aber auf längere Sicht krank werden, wird neues Saatgut auf natürlichem Wege durch Selektion gezüchtet um die Pflanze in ihrer Ganzheit zu achten und aus sich selber widerstandsfähiger werden zu lassen.
-in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft sind insgesamt 600 Düngemittel, Komposte, Erden, Bodenimpfstoffe sowie technische Materialien und 125 Pflanzenstärkungs- und Schutzmittel, Nützlinge, Fungizide, Bakterizide und Insektizide erlaubt. Wie zum Beispiel: Muschelkalk, Asche aus Strohverbrennung, Federmehl, Schweineborsten und Hornspäne aus Hörnern, Klauen und Hufen.
In der konventionellen Landwirtschaft gibt es allein schon 800 chemisch zusammengesetzte Pestizide.
-die konventionelle Landwirtschaft ist mit der Zeit eine riesige Industrie geworden, in der die Produktion immer größer und schneller werden soll, um möglichst viel Profit zu erzielen. In diesem Streben ist gar kein Raum gegeben um die Ursachen von Problemen zu analysieren und sich um Lösungen zu kümmern. Also werden die Symptome stumpf mit den gleichen Mitteln, durch die sie von Anfang an immer schlimmer geworden sind, weiter bekämpft, wohingegen es im Biologisch-Dynamischen wirklich um die Ursachen und die Bekämpfung dieser geht, sodass Nahrungsmittelproduktion und die Heilung der Erde als Prozess vereint werden können.
Kurz gesagt steht die konventionelle Agrarindustrie im Kampf mit der Natur und die biologisch-dynamische versucht Frieden mit ihr zu schließen.
Die organisch-biologische Landwirtschaft, die wir im Volksmund als „Bio“ bezeichnen, hat sozusagen ein „Waffenstillstandsabkommen“ mit der Natur geschlossen, da sie keine Giftstoffe verwendet und aus Ehrfurcht vor dem Leben versucht den natürlichen Kreislauf zu wahren, allerdings ist bis jetzt auch hier das Hybridisieren von Saatgut nicht verboten und dient als gängige Methode der Ertragssteigerung.
Als Beispiel für die Entstehung der „Biobewegung“ in den 1940iger Jahren sei eine Gruppe von Menschen um Hans und Maria Müller in der Schweiz genannt, die zwar den biologisch-dynamischen Ansatz kannten, aber sich nicht mit dem dynamischen Teil, begründet durch die Anthroposophie, verbinden konnten und sich somit ganz auf das Biologische konzentrierten.
Viele könnten noch nachvollziehen, dass es gut sei, nicht gegen, sondern mit der Natur zu arbeiten, aber würde das reichen? Im Einklang mit der Natur? Doch biologisch hieße nur, ein natürliches Wachstum nicht zu behindern, das von selbst geschieht. Was wäre der Kultur-, der geistige Anteil des Menschen daran? Dass man auf Kunstdünger verzichtet? (Karl Tress, in Humus vom Himmel, Artikel von Mathias Maurer, Erziehungskunst Dezember 2014)

Durch die Anthroposophie (Weisheit vom Menschen) bekommt die Landwirtschaft einen konkreten Bezug zum Menschlichen, und somit den Individualitätsgedanken als Grundlage. Jeder Hof wird als einzigartiger Organismus betrachtet, der sich lebendig weiterentwickelt. Durch das Zusammenwirken von Menschen, Pflanzen, Tieren und dem Boden, die einander jeweils brauchen und als einzelne dem ganzen Organismus dienen, kann ein geschlossener Kreislauf entstehen, der sich mit der Zeit immer mehr verdichtet und wie eine Spirale hebt.
Wie ein weiser Mensch geistnäher ist, so ist es ein älterer biologisch-dynamischer Betrieb auch: Er ist offener für kosmische Einflüsse, weil nicht immer wieder neue und rohe Stoffe von außen die Grund-Verdauungstätigkeiten ansprechen und die Kräfte binden. (Was ist biologisch-dynamische Landwirtschaft S.18)
Demeter ist als Verband zur Förderung dieser Agrarkultur für die Zertifizierung mit dem gleichnamigen Gütesiegel verantwortlich.

Das Bodenleben, die Pflanzen, das Wesen der Kuh und die daraus folgende Düngung


Bis vor wenigen Jahrzehnten war die Kompostierung von organischem Material und die daraus folgende humusbasierte Düngung eine ganz normale Methode, die auf jedem Hof angewendet wurde. Sie ist einer der natürlichsten Vorgänge im Kreislauf der Natur. Erst seit dem Ende des 1. Weltkrieges haben sich künstlich hergestellte Substanzen in die Landwirtschaft verirrt und dieser Prozess entwickelte sich daraufhin explosionsartig, sodass nun Chemie und Technologie die gesamte konventionelle Landwirtschaft dominieren.
Vor der Beschäftigung mit den Düngungsmethoden der biologisch-dynamischen Landwirtschaft ist es wichtig zu wissen, dass Rudolf Steiner den Boden selber als ein Organ der Landwirtschaft erklärt. Nämlich als “das Verdauungsorgan der Pflanzen“.
Eine gesunde Pflanze sucht sich selbst ihre Nährstoffe aus dem Boden, da sie nicht abgetrennt von diesem sondern in lebendiger Verbindung mit ihm lebt. Auf diese Weise kann sie unter Anderem mit den in ihm enthaltenen Nährstoffen in Interaktion treten.
 "Eine Pflanze wird faul, wenn man Stickstoff streut, sie hat es dann nicht mehr nötig, tiefer zu wurzeln, um das Kali aus dem Erdreich zu lösen, weil ihr alles bequem serviert wird.“ (Karl Tress, Vortrag im Bauralädele/ Bericht von Christina Kirsch im Ehinger Tagblatt 12.03.2013)

Damit die Pflanze allerdings selber ihre Nährstoffe im Boden finden kann, muss dieser in einer lebendig, fruchtbaren Form vorliegen. Für Beides soll das Düngen mit organischen Substanzen (von lebenden Organismen stammend), die Grundlage sein. Spezifisch für die biologisch-dynamische Landwirtschaft ist, dass dieser Dünger auf dem Hof selber, aus dem was der Hof hergibt, entstehen sollte. Am Wichtigsten ist dabei der Tierdung, welcher in diesem Zusammenhang den Kreislauf des Hoforganismus schließt.
 „es besteht die Beziehung dass, wenn man das richtige Maß von Kühen, Pferden und anderen Tieren aus irgendeiner Landwirtschaft hat, diese Tiere alle miteinander gerade so viel Mist geben, als man braucht für diese Landwirtschaft“(Landwirtschaftlicher Kurs S.70)

Dies gilt auch für das richtige Mischungsverhältnis des Tierdungs.

Wenn Dünger von außerhalb dem Hoforganismus beigefügt werden muss, zeugt es davon, dass dieser Organismus krank bzw. aus dem Gleichgewicht gekommen ist.
Der Mist, am besten von Wiederkäuern und am allerbesten jener der Kuh, ist außerdem noch auf eine ganz besondere Art und Weise wichtig für den Boden: er macht ihn empfindsamer, da er ihm sich selbst widerspiegelt. Dies ist aber nur möglich, wenn die Tiere, die den Mist für den Boden geben, auch wirklich Pflanzen gefressen haben, die aus eben diesem Boden hervorgekommen sind. Denn nur dieser Mist hat dann eine direkte Beziehung zu diesem Boden. Das Düngen kann also eine Möglichkeit der Selbstreflektion für den Boden werden, gerade durch die Selbstlosigkeit der Pflanzen und Tiere.
"Mist macht den Boden empfindsamer." (Karl Tress, Vortrag im Bauralädele/ Bericht von Christina Kirsch im Ehinger Tagblatt 12.03.2013)
Mit einem Blick auf das Wesen der Kuh, kann dies nachvollzogen werden. Eine Kuh frisst 8 Stunden, verdaut 8 Stunden und ruht 8 Stunden pro Tag, insgesamt produziert sie 150l Speichel pro Tag, mit dem sie den Boden sozusagen „abschmeckt“ (Wortwahl nach Karl Tress) und beim Wiederkäuen selbstvergessen analysiert, diese Analyse gibt sie durch ihren Mist dann wieder an den Boden zurück. Durch diesen ganzen Prozess werden Ich-Kräfte für die neuen Pflanzen bereitgestellt
„Im Grunde ermöglicht die Kuh dem Menschen die Sesshaftigkeit, weil sie durch Fressen und Verdauen eine Auseinandersetzung mit dem Standort führt. Sie entwickelt so Würde für den Standort und prägt das Leben der Hofindividualität.“ (Martin Ott in, Wenn Geist und Seele auf Materie treffen/ Demeter Journal Herbst 2012)

Um es ganz klar zu sagen: Das Tierdung für das Bodenleben und somit auch für das Pflanzenleben förderlich ist, gilt auf keinen Fall bei der Gülle von Tiere aus Mastställen, welche ja seit einigen Jahren in immer größeren Mengen auf den Feldern hier in Europa landet. Hier fehlt zum Einen die geistige Beziehung zwischen Gülle und Boden und zum Anderen tötet sie den Boden auch stofflich gesehen eher ab da sie ihn vergiftet. Folglich werden so dann auch die Luft, das Wasser und natürlich auch die Pflanzen, die unter diesen Bedingungen wachsen müssen, immer mehr vergiftet und verlieren ihre Lebendigkeit. Dies liegt nicht nur an den Unmengen von Medikamentrückständen, die in der Gülle enthalten sind, sondern vor allen Dingen an der Überdosis von Nitratsalzen und auf diese Weise synthetisiertem Stickstoff, der durch die Eiweißbasierte Fütterung der Masttiere entsteht. Denn Eiweiß bindet Stickstoff also binden sehr eiweißreiche Pflanzen wie Soja besonders viel Stickstoff und in diesem Fall den synthetischen Stickstoff, mit dem sie in Übermaßen gedüngt wurden. So verstärkt sich durch diese Gülle das Ungleichgewicht im Boden nur noch mehr und von solch einer Düngung sollte möglichst abgesehen werden.

Ein weiterer wichtiger Teil des Aufbaus von Bodenfruchtbarkeit besteht im „Düngen“ durch die Pflanzen selber. Es gibt unterschiedliche Arten von Pflanzen, solche die Stickstoff zum Wachsen brauchen und solche, die Stickstoff durch ihr Wachsen freisetzen, da sie diesen aus der Luft binden und in die Erde führen, wie zum Beispiel Kleegras, Lupinen und alle Leguminosen. Durch eine gut durchdachte Fruchtfolge oder Zwischenfruchtbau können sich die Pflanzen also gegenseitig die Stoffe freisetzen, die sie jeweils brauchen.
„Das ist die Aufgabe, dass man das Pflanzenwesen so ansehen lernt, dass jede Pflanzenart hineingestellt erscheint in ein Gesamtorganismus der Pflanzenwelt, wie das einzelne menschliche Organ in den gesamten Organismus des Menschen hereingestellt erscheint.“ (Landwirtschaftlicher Kurs S.94)

Je mehr organische Substanz in einem Boden ist, umso fruchtbarer wird dieser, denn umso mehr nähert er sich dem Humus an, und kann das rein Irdische verkörpern. Da alle Pflanzen in ihrem Grund organisches Material sind, sind auch diese als Kompostdüngung äußerst wichtig für den Aufbau des Bodens.
„Aber worauf beruht diese Humusbildung? Sie beruht darauf, dass dasjenige, was aus dem Pflanzenleben kommt, aufgenommen wird von dem Naturprozess....
Wird das mitverwendet im Pflanzenwachstum, dann halten wir das eigentlich Irdische in der Pflanze drinnen fest. (Landwirtschaftlicher Kurs S.64)

Auf manchen Höfen wird aus diesem Grund auch das kommunal und regional anfallende Grüngut mitkompostiert.
Daraus lässt sich schließen, dass Nichts verloren gehen darf, an pflanzlichem Material, auch die sogenannte „Restbiomasse“, denn diese ist ein wertvolles Gut und sollte Wiederverwendung finden. Womit nicht die Verwertung in der Herstellung von Biogas gemeint ist, denn das ist aus diesem Gesichtspunkt ganz klar eine verantwortungslose Verschwendung und Raubbau an der Bodenfruchtbarkeit.
Allerdings sollten wir in diesem Zusammenhang noch stärker darauf achten, was wir eigentlich essen, nicht nur für unsere eigene Gesundheit, sondern auch um schädliche Rückstände, wie sie zum Beispiel in der Schale eines konventionell angebauten Apfels in großen Mengen enthalten sind, zu vermeiden. Denn in Anbetracht dieses äußerst fragilen Kreislaufes, von dem wir Menschen der einzige Teil mit einer eigenen Entscheidungskraft und Handlungsmöglichkeit sind, wird klar, was für eine große Verantwortung wir tragen.

Die Struktur und Wirkenskraft von Kompost ganz allgemein, kann sehr unterschiedlich sein, je nachdem unter welchen Bedingungen der Kompostierungsprozess vollzogen und was dort eigentlich kompostiert wird.
Kompost braucht zum Beispiel äußerlich Ruhe, damit er innerlich eine intensive mikrobielle Tätigkeit entfalten kann und mechanisches Wenden des Kompostes, um den Kompostierungsprozess zu verkürzen, raubt diesem nur die Möglichkeit seine Lebenskräfte vollständig zu entfalten. Aus ganzheitlicher Sicht wäre es also eher uneffektiv auch wenn es zu Erst einmal wie eine gute Idee scheinen könnte.
All dies führt dazu, dass der, dem Boden zugefügte, Kompost sehr hilfreich bis zu extrem schädlich für das Bodenleben sein kann.
Durch die Kompostpräparate gibt es in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft die Möglichkeit, dem zu Kompostierenden mit seinen vielen Millionen Mikroorganismen, die richtige Richtung in der Entwicklung von Lebendigkeit zu geben.


Wirkungsmöglichkeiten von Kompost im globalen Zusammenhängen


Häufig wird übersehen, dass die wichtigste Ressource für unser Leben und für die gesamte Erde „fruchtbarer Boden“ ist. Durch unser Verhalten ist sie langsam immer mehr zu einer endlichen Ressource geworden. In den letzten 50 Jahren ist weltweit gerechnet der fruchtbare Boden in der Landwirtschaft pro Person, um 50% zurückgegangen. Und dies obwohl etliche Quadratkilometer Urwald gerodet und zu bewirtschafteten Flächen geworden sind. Dies liegt natürlich auch an der stark gewachsenen Weltbevölkerung. Doch haben auch viele Böden ihre Fruchtbarkeit auf Grund von Kontamination mit Chemikalien, welche das Ökosystem zerstörten gepaart mit unsachgemäßer Behandlung, wie große Teile der Ackerfläche in den Tropen und Subtropen, die mit schwachwurzelnden Monokulturen bebaut wurden und somit viel zu stark sämtlichen Umwelteinflüssen ausgesetzt waren und folglich erodierten, oder allgemein der Überbewirtschaftung verloren. Dazu kommen noch diverse Areale, die auf Grund des Klimawandels oder direkt von Menschen produzierten Umständen austrocknen wie zu Beispiel das mongolische Hochplateau, eine Steppenlandschaft in der hauptsächlich Weidewirtschaft von Nomaden betrieben wurde und die Sahelzone in Afrika. Diese Gebiete werden oder sind schon zu Wüsten geworden.
Fruchtbarer Boden ist ungeheuer wichtig um die Welternährung sichern zu können, aber nicht nur das, er trägt auch die Möglichkeit zur Eindämmung des Klimawandels in sich, denn ein natürlicher, fruchtbarer Boden entsteht durch einen möglichst hohen Humusgehalt, welcher den Boden lebendig hält, und dieser wiederum entsteht durch das Düngen mit Kompost und nicht durch die Zugabe von synthetischen, toten Mineralsalzen.
Kompost gibt dem Boden Struktur und durch diese Strukturierung, die wie ein Schwamm wirkt, kann der Boden sehr viel mehr Wasser und auch Kohlenstoff aufnehmen und speichern.
Um konkrete Zahlen zu nennen:
-in der Landwirtschaft werden 70% des weltweit verfügbaren Süßwassers verbraucht. Durch die Düngung mit Kompost ist eine Einsparung von 40% in der Bewässerung möglich, was besonders für alle Länder mit einem heiß- trockenem Klima eine große Hilfe ist.
-in einer kompostbasierter Landwirtschaft kann der Boden bis zu einer Tonne Kohlenstoff pro Hektar und speichern. Auf längere Sicht könnte so die Kohlenstoffdioxid- konzentration in der Atmosphäre wieder auf ein Level, wie vor der industriellen Revolution, sinken.

Auch in der konventionellen Landwirtschaft wird Kompost immer beliebter da durch seine Wirkung der Einsatz von Herbiziden und Fungiziden stark verringert bis gänzlich ausgesetzt werden kann. Auch das Düngen mit synthetischen Düngemitteln kann reduziert und sollte am Besten sogar unterlassen werden, da sie die volle Entfaltung der Wirkungskräfte des Kompostes eher verhindern.
Insgesamt ist dies eine sehr positive Entwicklung, die langsam Anlauf nimmt und gegen folgende Beweise werden sich auch große Konzerne, die mit ihren chemischen Substanzen den ganzen Weltmarkt und vor allen Dingen die Erde vergiften, nicht mehr lange halten können.
-in Ägypten wurde mit der SEKEM-Initiative 70ha Wüste, Dank Kompost und Komposttee (eine neue Entwicklung, wo mikrobiell hochaktiver Kompost unter Zufluss von Luft in Wasser gelöst wird) aus pflanzlichen Abfällen und dem besonders wertvollen Kuhmist, in fruchtbares Ackerland verwandelt.
-in den Teegärten Darjeelings in Indien schützt die gute Bodenstruktur mit mehr Humus vor Erosionen und Vertrocknung, wodurch die sonst hohen Verluste um mehr als die Hälfte reduziert werden konnten.
-konventionellen Bauern von Tee in Kenia, Ananas in Costa Rica und Tafelobst in Südafrika hilft die Kompostanwendung, hauptsächlich als gespritzter Komposttee, um die Anwendung von synthetischem Dünger zu verringern und den Einsatz von Pestiziden zur Schädlingsbekämpfung fast vollständig auszusetzen.
Hier bleibt nun die Frage nach der Weiterentwicklung, einer geistigen Auseinandersetzung mit diesem Phänomen und der Funktionsweise der Landwirtschaft in ihrer Ganzheit, mit einer folgenden Bewegung in biologisch-dynamische Richtung. Doch es wird zumindest klar, dass die biologisch-dynamischen Methoden auch in der vereinzelter Anwendung schon große Schritte ermöglichen können, hin zu einer Gesundung der Erde und einer positiven Entwicklung der Landwirtschaft.

 


Die Präparate


Die Präparate sind von Rudolf Steiner mit der Einsicht entwickelt worden, dass die Kräfte, welche das Stoffliche, Materielle auf der Erde beleben, aus dem Kosmos stammen und aus diesem heraus auf sie einwirken.
Wenn also die Lebenskräfte auf der Erde abnehmen, dann muss es daran liegen, dass die Verbindung zwischen Erde und Kosmos gestört ist.
Es ist nicht ganz klar inwiefern diese Störung durch den allgemeinen Alterungsprozess der Erde entstanden ist und welchen Teil wir Menschen mit unseren materialistisch toten Gedanken und den daraus folgenden Taten daran verursacht haben.
Die Präparate sind auf jeden Fall eine konkrete Antwort auf das bestehende Problem. Sie sollen diese gestörte Verbindung heilen und der Erde neue Lebenskräfte zukommen lassen, in dem sie ihr zu erst einmal helfen, das zusammen zu halten, was sonst vor lauter Lebenskräfteschwund schon auseinander fällt. Darunter auch die Kommunikation zwischen den einzelnen Naturreichen, die langsam immer mehr weiter auseinander bricht.
Die Präparate sind das, was die biologisch-dynamische Landwirtschaft wirklich dynamisch macht, denn sie bringen ganz neue, unbekannte Kräfte mit einer eigenen Dynamik auf die Erde.
Sie entstehen und wirken nach einem alchemistischen Prinzip. Lebendige Materie wird durch das Einwirken kosmischer Kräfte in etwas Anderes verwandelt. Etwas Neues, was dazu fähig ist, eben diese kosmischen Kräfte auf der Erde zu binden und weiter zu vermitteln an Boden, Pflanzen, Tiere und den Menschen. Sie sind eine Anregung für alles Lebendige.
Durch die Präparate wird der Mensch zum Vermittler zwischen den kosmischen Kräften und irdischen Stoffen in dem er sich so weit mit der Natur seines Betriebsorganismus’ verbindet, dass er genau fühlt, was dieser braucht.
Es gibt acht grundlegende Präparate, die sich in ihrer Wirkung alle gegenseitig ergänzen und unterstützen. Jedes der Präparate ermöglicht den Pflanzen sich jeweils gegenüber einem Feinstoff oder einer Kraft, richtig zu verhalten, um nur das aufzunehmen, was sie brauchen und sich auch das selbstständig organisieren zu können, was sie brauchen.

Kurze Charakterisierung der einzelnen Präparate:


Das Hornmistpräparat (500):
Im Herbst, nach dem Höhepunkt des Ausatmungsprozesses der Erde, werden Kuhfladen von der Weide gesammelt und in trockene Kuhhörner gestopft. Am Besten geeignet sind die Hörner von Kühen, die schon mehrmals gekalbt haben. Über den Winter werden sie in humusreichen Boden, möglichst in einer Ecke eines Feldes, vergraben. Im Winter nimmt das Leben im Boden ab, da es durch die Kälte kristallisiert wird. So erreicht der Einatmungsprozess der Erde seinen Höhepunkt und ist besonders aufnahmefähig für kosmische Kräfte, die nun im Boden tätig werden können.
Der Kuhmist ist mit den seelischen Kräften der Kuh durchdrungen, sowie er als organisches Material auch Lebenskräfte enthält. Um diese Kräfte über die Zeit zusammenhalten zu können, wird das Horn der Kuh als Hülle genutzt.
Wenn die Hörner im Frühjahr wieder aus dem Boden herausgeholt werden, hat sich der Mist durch die kosmischen Einwirkungen in einen neuen, „wohlriechenden“ Stoff verwandelt.
Im Verhältnis 40-60 Gramm auf 12 Liter wird dieser neue Stoff in warmem Wasser aufgelöst und eine Stunde lang gerührt. Durch starke Richtungswechsel entstehen Momente des Chaos im Kessel, welche das Präparat dynamisieren. Schlussendlich wird es in rhythmischer Weise auf ein Feld gespritzt, auf dem die Aussaat kurz bevor steht.
Die Wirkung des Hornmistpräparates verbessert die Struktur des Bodens und reguliert seinen pH-Wert da es die im Boden lebenden Mikroorganismen zu mehr Aktivität anregt, und somit die Humusbildung fördert. Außerdem fördert es die Wurzelbildung der Pflanzen, welche dann viel stärker vertikal nach unten streben.

Das Hornkieselpräparat (501):
Pulverisierter Bergkristall wird mit Regenwasser zu Brei gerührt und ebenfalls in Kuhhörner gefüllt. Diese werden über den Sommer im Boden vergraben, damit das Quarz darin Licht und Wärme tanken kann. Quarz hat die Fähigkeit Licht zu speichern und zu reflektieren (Wikipedia). Anfang Herbst wird das Präparat herausgeholt, in warmes Wasser gerührt und auf die grünen, wachsenden und reifenden Pflanzen gesprüht. Dort entfaltet es seine wärmende Wirkung und durch das Quarz werden die Pflanzen noch aufnahmefähiger für die Strahlung der Sonne; ihre Wärme und ihr Licht, was ihren Reifeprozess noch weiter unterstützt.

Das Schafgarbenpräparat (502):
Die Blütenköpfe der Schafgarbe werden über ein Jahr lang getrocknet und im
nächsten Jahr mit Saft oder Tee aus den neuen Blüten befeuchtet. Nun werden sie in die Blase eines Hirsches gestopft, welche ganz fest zugebunden werden muss, damit die Blase ihre gesammelten Kräfte nach innen in die Schafgarbe senden kann. Als Geweihträger nimmt der Hirsch, über dieses, Kräfte aus dem Kosmos auf, die sich bis in seinen Harn wiederspiegeln. Das Ganze wird über den Sommer an einem luftigen Ort aufgehängt und von Herbst bis Ostern in der Erde vergraben.
Das entstandene Präparat verbessert die Wirkung von Kalium auf die Pflanzen so wie es die Anpassungsfähigkeit an ihren Standort fördert. Schafgarbe hat dazu die Fähigkeit über den Schwefel die Wirkung des Seelischen auf das Körperlich-Leibliche zu verbessern und Störungen in diesem Prozess aufzuheben, da sie die Verbindung wieder auf eine jüngere, heilere Ebene hebt. (Beim Menschen tut sie dies besonders gut als heilendes Element im Nieren und Blasen Tee)

Das Kamillenpräparat (503):
Getrocknete Kamillenblüten werden in jeweils ungefähr 25cm lange Abschnitte eines Rinderdarms gestopft. Über den Sommer werden sie an einem sonnigen Ort aufgehängt und über den Herbst und Winter im Boden vergraben.
Dieses Präparat ist eine Art Gesundheitsprofilaxe für die Pflanzen; es macht sie Widerstandsfähiger und schützt sie besonders vor Pilzbefall. Außerdem wirkt es belebend und harmonisierend zwischen Kosmischem und Irdischem und lehrt die Pflanzen mit Kalzium umzugehen.

Das Brennnesselpräparat (504):
Die ganze Brennnesselpflanze, in Blüte stehend wird über dem Boden abgeschnitten, getrocknet, in einen Stoffsack oder eine mit Hochmoortorf ausgekleidete Kiste gefüllt und von Johanni bis Johanni des darauffolgenden Jahres in der Erde vergraben. Das Brennnesselpräparat verbessert die Bodenstruktur, denn es schafft Ordnung und sorgt für Vernunft. Zusätzlich gibt es dem Boden ein Gefühl für die in und auf ihm wachsenden Pflanzen, sodass er seine Prozesse auf die angebaute Kulturpflanze hin einrichten bzw. individualisieren kann.

Das Eichenrindepräparat (505):
Die zerkrümelte Borke einer Eiche wird in den Schädel eines frisch geschlachteten Haustieres (Kuh, Pferd oder Ziege) gefüllt und über Herbst und Winter in einem sumpfigen Boden vergraben. Dieses Präparat hat über die Zeit stark formgebende Kräfte entwickelt, die besonders die Stellen der Pflanzen durchdringen, an denen sonst Krankheiten entstehen, denn es regt die Kalziumprozesse in der Pflanze an und Kalzium ist das, was stabile Form gibt. (letzteres können wir an unserem eigenen Skelett bestätigt sehen)

Das Löwenzahnpräparat (506):
Frisch aufblühende Löwenzahnblüten werden getrocknet und in das Bauchfell eines Rindes gelegt, das Ganze wird zu einer Kugel geformt und im Sommer an einem kühlen Ort, zwischen Torfmull, aufbewahrt. Über den Herbst und Winter wird es ebenfalls in der Erde vergraben. Das Löwenzahnpräparat zieht Kieselsäure an, welche Träger von Informationen zwischen dem Kosmischen und Irdischen ist und befähigt die Pflanzen so, auch über größere Distanzen hinweg, mit den von ihr benötigten Nährstoffen zu kommunizieren und diese zu sich heran zu ziehen.

Das Baldrianpräparat (507):
Die Blüten der Baldrianpflanze werden zerhackt und ausgepresst. Der so entstandene Saft wird in Flaschen milchsauer vergoren, schließlich in warmes Wasser gerührt und auf die ruhenden Dunghaufen gespritzt. Diesem dient es wie eine schützende Wärmehülle und kann durch seine besondere Beziehung zum Phosphor auch den anderen Pflanzen helfen ihre Prozesse mit dem Phosphor, zu regulieren. (Hier in unserer Gegend herrscht im Boden eher Phosphorknappeit, also hilft es den Pflanzen, sich diesen in ausreichender Menge heranzuziehen.)

Das Fladenpräparat nach Maria Thun:
Die Basis für dieses Präparat ist Kuhmist, dem alle 6 Kompostpräparate, Kalk aus zerhackten Eierschalen und Basaltsand zugefügt werden. Nach einem mehrmonatigen Kompostierungssprozess hat das ganze Präparat eine Konsistenz von frischem Humus und kann in einem Verhältnis von 3 Gramm pro Liter Wasser verrührt und schließlich auf das Land gespritzt werden.
Die Anwendung des Fladenpräparates ist besonders zu empfehlen, wenn eine vorher konventionell bewirtschaftete Fläche auf biologisch-dynamischen Anbau umgestellt werden soll.
Es erhöht die Bodenfruchtbarkeit, bzw. hilft dem Boden seine natürliche Fruchtbarkeit wieder herzustellen, da es ihn von Verunreinigungen wie zum Beispiel Belastung mit Chemikalien, zu hohen Nitratwerten oder Kontamination von Strahlen reinigt. So ermöglicht es dem Boden eine Erholungskur, hält ihn lebendig und bereitet ihn auf das nächste Jahr vor.


Wirkung der Präparate gegen Verstrahlungen radioaktiver Art

Durch eine Reihe ober- und unterirdisch durchgeführter Atombombenversuche und schlussendlich dem offensiven Abwurf der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki zum Ende des zweiten Weltkrieges 1945 ist die gesamte Erde so stark mit radioaktiver Strahlung belastet worden, dass nirgendwo mehr eine „Normalität“ besteht. Somit haben sich auch alle auf der Erde lebenden Organismen verändert.
Das Problem besteht darin, dass die natürlichen Verhältnisse durch den Einbruch des radioaktiven Ausfalls so grundlegend auch auf dieser Erde verändert worden sind, dass keine normalen Pflanzen mehr bestehen“ (Ehrenfried Pfeiffer 1958 aufgegriffen in Das Demeter Phänomen S.131)
Auch das Festlegen von Grenzwerten bestätigt eigentlich nur, dass sowieso überall in geringem Maße Strahlung vorhanden ist und übersieht oder versucht das Phänomen zu vertuschen, dass eben auch diese Strahlen eine Auswirkung haben auf alles Lebendige und dass generell keine „Normalität“ mehr zum Vergleich besteht.
Aufgrund theoretischer Überlegungen geht der internationale Strahlenschutz davon aus, dass es keinen Schwellenwert gibt, unter dem Strahlung mit Sicherheit ungefährlich ist.“
Auch relativ niedrige, über einen langen Zeitraum einwirkende Strahlendosen können das Risiko für Leukämie erhöhen“ (Inworks Langzeitstudie)

Die Beziehungen zwischen der biologisch-dynamischen Landwirtschaft und radioaktiven Strahlen sind auf wissenschaftlichem Gebiet unerforscht. Allerdings kann ganz klar die Gegenüberstellung der Fakten gemacht werden, dass radioaktive Strahlung Lebensprozesse zerstört und die Strahlung, welche von den biologisch-dynamischen Präparaten ausgeht aufbauend wirkt und deutlich sichtbar jegliche Lebenskräfte fördert, zuerst die der Pflanzen und durch die Nahrungskette somit auch jene, der Tiere und Menschen, die sie zu sich nehmen.
Gemeinsam ist beiden, dass nur eine geringe Menge an materiellem Stoff benötigt wird, um große Wirkungen zu erzielen. Pro Hektar Land reicht es ungefähr 300 Gramm Hornmistpräparat, 5 Gramm Hornkiesel und 1-2 Kubikzentimeter der Kompostpräparate auf 10 Kubikmeter Kompost oder Stallmist auszubringen.
Die Art der Wirkung beider Strahlen aufeinander beschreiben mehrere beobachtete Phänomene:
-In den 60iger Jahren wurden per Flugzeug Strahlenmessungen gemacht, die das Phänomen aufdeckten, dass es in radioaktiv verstrahlten Gebieten einige rechteckige Flächen gibt, die deutlich weniger strahlungsintensiv sind. Später stellte sich heraus, dass es sich bei diesen Flächen um biologisch-dynamisch bewirtschaftete Felder handelt.
Dies wurde der Allgemeinheit verschwiegen, da das Phänomen wissenschaftlich nicht verstanden wurde und aus einer materialistischen Weltanschauung gänzlich unverständlich war. Nur einige biologisch-dynamischen Landwirte wussten darüber Bescheid, unter anderen Reinhart Schade vom Hof Marienhöhe in Brandenburg, der sein Wissen und weitere Überlegungen nach dem Reaktorunglück in Fukushima, in einem Vortrag an der Freien Waldorfschule Berlin-Mitte wieder an die Öffentlichkeit trug.
-Er hatte nicht nur die Verstrahlung seine Felder mit einem Geigerzähler gemessen und sie mit den Werten der Felder seines konventionell wirtschaftenden Nachbarn, welche deutlich höher lagen, verglichen, sondern auch die Milch und nach deren Schlachtung das Fleisch seiner Kühe untersucht. Dabei beobachtete er mit der Zeit eine stetige Abnahme der radioaktiven Strahlung.

Wodurch nimmt die radioaktive Strahlung konkret ab?

Meine eigenen Überlegungen und Fragen dazu sind:
->enthalten die Präparate Lebenskräfte (die ätherischen Kräfte, aus dem Kosmos kommend) in so einer gebündelten Form, dass sie unzerstörbar bzw. unangreifbar sind und die zerstörerischen radioaktiven Strahlen gar nicht an sich ranlassen?
 -fördern sie das Leben in den Pflanzen dadurch ebenfalls so stark, dass auch                         diese nicht mehr erreicht werden können von der radioaktiven Strahlung?
->sind die Kräfte des Lebens somit stärker als die Kräfte des Todes?
->wo bleiben dann aber die zerstörenden Strahlen, die nicht von den Pflanzen aufgenommen werden?
-zerstören sie sich selber und sind dann einfach nichtmehr vorhanden?
-sind sie doch noch im Boden vorhanden, können sich aber nicht fortsetzen auf die anderen Naturreiche?
-oder verflüchtigen sie sich an andere Orte und sind dort somit in verstärkter Form tätig?

->oder heben sich beide Strahlen gegenseitig auf?
Dadurch würden die Lebenskräfte ein bisschen an Kraft verlieren, aber es bleibt noch so viel von ihnen übrig, dass sie auch die Pflanzen in ihrem Wachstum stärken, wodurch diese neue Lebenskräfte aus sich selber heraus bilden, die dann wiederum ein bisschen der radioaktiven Strahlung aufheben können.

Zwei bestätigte Fakten sind, dass nach der Katastrophe in Tschernobyl hergestelltes Fladenpräparat aus radioaktiv verstrahlten Gegenden, selber überhaupt nicht gestrahlt hat. Und die Tatsache dass Gras, was versuchsweise auf mit Uran kontaminiertem Boden angebaut und mit Fladenpräparat behandelt wurde, eine stärkere Wurzelbildung aufwies, als die unbehandelte Kontrollvariante und sich an dessen Wurzeln weniger als die Hälfte an Uran einlagerte als an denen der vorher genannten Kontrollpflanzen.
Das Phänomen, dass Fladenpräparat radioaktive Belastung vorbeugt, ist also wissenschaftlich belegbar, allerdings ist es bis heute nicht offen klar warum und wie.
Die Forschung in diese Richtung muss auf jeden Fall weitergehen, denn mit Hinblick auf die schon bestehende Kontamination der ganzen Erde sowie tonnenweise stark strahlendem Müll aus der Kernenergie, ganz zu schweigen von der nächsten bevorstehenden Reaktorpanne irgendwo auf dieser Welt, ist die biologisch-dynamische Landwirtschaft dank ihrer lebensfördernden Präparate ein Hoffnungsschimmer mit großem Entwicklungspotential!!!












Saatguterhaltung und Züchtung


Bis vor 150 Jahren lag die Saatgutvermehrung und Züchtung ganz in der Hand der Bauern. Erst dann entwickelte sich langsam eine Saatgutbranche, welche zu Beginn auch noch gar kein Problem für die Bauern darstellte. Sie war eher eine Bereicherung, denn durch das Spezialisieren auf die Züchtung konnten Fortschritte viel schneller erzielt werden, als es in einem vollständigen Hoforganismus, mit allen seinen gleichzeitig laufenden Prozessen, die alle jeweils große Aufmerksamkeit fordern, möglich gewesen wäre. Das Problem entwickelte sich erst dadurch, dass die Saatgutbranche immer weiter kommerzialisiert wurde und schließlich gänzlich in die Privatindustrie abrutschte. Heute beherrschen 4 große Firmen den globalen Saatguthandel. Darunter gut bekannt ist uns allen wohl Monsanto. Diesen Konzernen geht es dabei nur noch um Profit, weshalb sie immer mehr Methoden finden, die Bauern an sich zu binden. Am besten funktioniert dies mit Hybridsorten und gentechnisch manipulierten Pflanzen, denn Erstere können nicht nachgebaut werden und Letztere dürfen nicht nachgebaut werden, da sie von den Konzernen patentiert wurden. Folglich sind in den letzten 100 Jahren hier in Deutschland 90% der Gemüsesorten verschwunden. Weltweit sind es 75%.
Die wenigen übrig gebliebenen, vereinheitlichten, ins Extrem gezüchteten Pflanzensorten schränken erstens unsere Nahrungsvielfalt erheblich ein und sind zweitens mit Blick auf den Klimawandel äußerst unsinnig, denn da sich die Gegebenheiten und Witterungsbedingungen überall in der Welt auf ganz unterschiedliche Art und Weise verändern, brauchen wir lokal anpassungs- und widerstandsfähige Pflanzen.
Am Besten ist es, wenn diese Pflanzensorten mit der Betriebsindividualität mitwachsen und auf diese Weise einen Teil von ihr ausmachen können. Das Idealbild wäre also eine eigene Saatgutvermehrung und Zucht auf jedem Betrieb. So könnte auf jeden Fall ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung der wirklichen Geschlossenheit des Kreislaufes gegangen werden. Dies ist allerdings eine große Herausforderung, doch seit 2008 hat Demeter als erster Verband zumindest schon einmal Richtlinien für die Pflanzenzüchtung festgelegt, nach denen die biologisch-dynamischen Zuchtstationen nun wirtschaften und auch lokale Sorten fördern.

Es gibt einige biologisch-dynamische Höfe, die ihr Saatgut komplett oder teilweise selber anbauen, denn es bedeutet zwar viel Extraarbeit und ist manchmal sehr umständlich, vor allen Dingen bei Pflanzenarten, die erst im zweiten Anbaujahr zur Blüte kommen und Samen tragen, wie zum Beispiel Möhren, Rote Bete, Chicorée und Petersilie, aber diese Arbeit ist sinnvoll eingesetzt und bringt den Betrieben auch Vorteile.
Ein Vorteil ist, dass die Menschen auf diesen Höfen genau die Pflanzen weiter vermehren können, welche die besten Eigenschaften für ihren Standort, und ihm entsprechend die beste Gesundheit haben.
Eine Pflanze passt sich nach ein bis zwei Jahren an die lokalen Bedingungen an und durch natürliches Selektionsverfahren kann schon bald ein neuer Stamm entstehen, sodass sich nach ca. 30 Jahren wieder eine neue Lokalsorte entwickelt hat. Mit dieser Züchtertätigkeit hilft der Mensch der Natur, zur Kultur zu werden. Und das selbst gewonnene Saatgut ist dabei jedes Jahr wieder neu das Kulturgut.
Im Ganzen sollte es in der Landwirtschaft darum gehen die Integrität der Pflanze zu achten und dazu gehört ganz klar dass diese sich selber fortpflanzen und entwickeln kann.
„Und es ist einfach unglaublich interessant die Pflanze in ihrem ganzen Lebenszyklus und ihrer Ganzheit zu beobachten und zu pflegen. Es entsteht ein Kreislauf: von Samen, Jungpflanze, erntereife Pflanze, Samenträger bis hin zum „neuen“ Samen.“ (Elena Thiel, Gärtnerin auf dem Hof Wörme No2, „Warum wir eigenes Saatgut gewinnen“ Hofheft 2012)

Als I-Tüpfelchen sind mehr blühende Pflanzen in der Landschaft auch für alle Insekten ein Segen, da diese es ja in den sonst herrschenden Monokulturen heutzutage nicht gerade leicht haben.












Die Fußwaschung


Ich danke dir, du stummer Stein
und neige mich zu dir hernieder:
ich schulde dir mein Pflanzensein.

Ich danke euch, ihr Grund und Flor,
und bücke mich zu euch hernieder:
Ihr halft zum Tiere mir empor.

Ich danke euch, Stein, Kraut und Tier,
und beuge mich zu euch hernieder:
Ihr halft mir alle drei zu Mir.

Wir danken dir du Menschenkind,
und lassen fromm uns vor dir nieder:
weil dadurch, dass du bist, wir sind.

Es dankt aus aller Gottheit Ein-
und aller Gottheit Vielfalt wieder.
Im Danke verschlingt sich alles Sein.


Christian Morgenstern




Persönliches Fazit


Zwar kann die Wirkung der Präparate wissenschaftlich nicht verstanden werden, doch mit einem Blick auf die vielen Höfe weltweit, die mit ihnen wirtschaften, kann  festgestellt werden, dass sie auf jeden Fall nicht schädlich sind, sondern ganz klar positive Auswirkungen auf Boden, Pflanzen, Tiere und Menschen haben. Durch mehr Handarbeit und somit auch Zwischenfruchtbau in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft, steigt sogar der Ertrag pro Quadratmeter gesehen im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft und die Pflanzen sind dabei noch deutlich gesünder. Da mehr menschliche Arbeitskraft eingesetzt wird, sind die Produkte zwar teurer, aber sollte unsere Gesundheit und vor allen Dingen die der Erde uns das nicht Wert sein?
Es ist möglich mit der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise die ganze Welt zu ernähren, und das sogar, wenn die Weltbevölkerung auf 9 Milliarden Menschen ansteigt. Allerdings nur, wenn deutlich weniger Fleisch gegessen wird, denn das würde mit einer wesensgemäßen Tierhaltung nicht mehr in solchen Bergen wie es das im Moment tut, entstehen können.
„Bio-dynamisch schafft es nicht nur, den Kühen die Hörner zu lassen, sondern die Erde dauerhaft fruchtbar zu machen. Damit ist Demeter die Landwirtschaft, die Zukunft sichern kann. Das bleibt in meinem Kopf hängen“ (Cem Özdemir, Vorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, nach einem Besuch auf dem Hof Marienhöhe, im Demeter Journal Herbst 2012)

Um zurückzukommen zu meiner Ausgangsfrage, wie wir Menschen, durch die biologisch-dynamische Landwirtschaft eine Heilung und positive Entwicklung der Erde ermöglichen können, möchte ich nun zwei Aussagen von Karl Tress nennen.
Er geht dabei nicht nur auf Facetten der positiven Weiterentwicklung ein, sondern nennt ganz konkret unsere Aufgabe als Menschen und wie wir diese abgesehen von festen Methoden meistern können. Für mich beantwortet er damit einen ganz wichtigen, unterschwellig mitklingenden Punkt meiner Frage:

„Er (der Mensch) verändere vor allem seinen Blick auf die Natur. Er versuche, durch seine Arbeit jedes Naturreich eine Stufe höher zu heben: Das Mineral nicht als totes Gestein anzusehen, sondern als lebendige Substanz, die Pflanze nicht als gefühlloses Grünzeug, sondern als ein Lebewesen, das seine Umgebung empfindend wahrnimmt, das Tier nicht als dumpfes Fleischmaterial, sondern als des Menschen dienender Bruder, beseelt und auf seine Weise intelligent. Der Mensch stehe wie ein führender Engel in besonderer Verantwortung, indem er lerne, diese Aufgabe gegenüber den Naturreichen im Einklang mit kosmischen Gesetzmäßigkeiten selbst zu leisten. Nur der Mensch sei in der Lage, sich in sie empathisch hineinzuversetzen, weil er selbst Teil dieser Naturreiche ist.“
„Wir müssen zum Geistigen in der Landwirtschaft durchstoßen! Der Bauer muss wie ein Priester für die Naturreiche arbeiten.“
(Karl Tress, in Humus vom Himmel, Artikel von Mathias Maurer, Erziehungskunst Dezember 2014)

Als Abschluss möchte ich noch einige etwas philosophische Gedanken und vor Allen Dingen Fragen aufschreiben, die in dieser Zeit entstanden sind:
Sie benötigen keine direkte Beantwortung oder Wertung, ich finde es aber wichtig, dass sie hier einen Weg in diese Welt finden.
->Sind die Präparate nur ein Heilmittel, da die Natur aus dem Gleichgewicht gekommen ist?
-Kann die Erde sich durch die Präparate so weit entwickeln, dass sie diese irgendwann gar nicht mehr braucht?
Sodass sie sich dann selber wieder halten und vielleicht sogar führen kann und auf diese Art und Weise den Menschen nicht mehr braucht!?
->Oder befindet sich die Erde wirklich in einem Alterungsprozess, der auch durch die Präparate nicht gänzlich aufgehalten werden kann?
-Als Bestätigung hierfür wäre zu nennen, dass es sogar biologisch-dynamischen Landwirten kaum gelingt echte Schwarzerde, die vollständig aus Humus besteht, aufzubauen. Das rein Irdische wird wohl müde.
-braucht die Erde vielleicht sogar die Menschen und die von ihnen ausgehenden Qualitäten, ihr Bewusstsein, um noch weiter bestehen zu können?
-Ein ähnliches Bild habe ich in einem Artikel von Clemens von Schwanenflügel im Wörmer Hofheft 2016 gefunden. Er sprach davon, dass die Erde alt wird und wir als Kinder nun erwachsen werden müssen um uns um sie zu kümmern, wie um eine alte Mutter. Wir müssen sie pflegen und ihr helfen.
->Das heißt wohl, dass die Erde irgendwann sterben wird.
-Kümmern wir uns dann um sie, damit sie würdevoll bis zu ihrem Ende gehen kann? Oder damit sie wenigstens noch so lange bestehen bleibt, wie wir Menschen in materieller Form von ihr abhängig sind?
->Wie wird die Erde, wenn sie alt wird?
->Vielleicht verliert sie äußerlich immer mehr an Lebenskraft, wird aber innerlich immer reifer und weiser!
-Wie können wir ihr dabei helfen? Und was können wir von ihrer Weisheit lernen?
-Brauchen wir vielleicht gerade diese Weisheit, um auch in einem anderen, nicht mehr materiellem, Zusammenhang leben zu können?
->Hängen der Kosmos und die Erde zusammen und bedingen einander in einer gemeinsamen Entwicklung?
->Oder wird die Erde immer kosmischer werden, bis sie sich schließlich ganz in diesem auflöst?
-Werden auch wir Menschen dadurch immer kosmischer werden?
->Was heißt eigentlich kosmisch in diesem Zusammenhang?
-Heißt es geistig sein?
-Bedeutet es ein reines Kräftewirken?
-Ein Wirken geistiger Kräfte?
->Gibt es im Kosmischen auch Individualität?
-Es gibt Differenziertheit; aber kann es wirklich Individualität geben, in einer Herrschaft fester Gesetzmäßigkeiten, in der Alles so stark zusammenhängt?



















Reflexion des Arbeitsprozesses


Ich habe in den Herbstferien angefangen, mir unterschiedlichste Bücher und Hefte zu organisieren, in denen ich irgendetwas Passendes zu meinem Thema finden konnte. Nach einer Weile hatte ich allerdings so viel Material angesammelt, dass ich komplett den Überblick verloren habe und etwas überfordert war mit der Frage, wo ich denn nun überhaupt anfange und wie ich mich meinem Thema auf sinnvolle Art und Weise nähern kann. Schließlich fing ich an, den „Landwirtschaftlichen Kurs“ von Rudolf Steiner zu lesen, und biss mir regelrecht die Zähne daran aus. Da mich mein Vater vor Sekundärliteratur zu Steiner gewarnt hatte, versuchte ich tapfer weiter den „Kurs“ zu lesen und habe auch einiges sehr Spannendes darin gefunden, doch wirklich an das gekommen, was ich wollte bin ich nicht.
Nach einer Weile habe ich verstanden, dass es beim Thema Landwirtschaft grade in der sogenannten „Sekundärliteratur“ überhaupt erst Berichte über die praktische Anwendung, die Machbarkeit und Forschungsergebnisse geben kann. Nach etwas Aussortieren habe ich dann endlich eine Hand voll Bücher und besonders die Jahreshefte des Wörmer Hofes No2 gefunden, die meine hauptsächliche Recherchearbeit gestützt haben.
Durch das viele Lesen hatte ich mir eine Unmenge an Wissen angeeignet, und war nun wiederum überfordert mit der Frage, wie ich dieses in meiner Facharbeit sinnvoll unterbringen kann. Allerdings hatte ich auch das Gefühl, dass ich alles noch detaillierter wissen müsste, bevor ich anfange etwas zu verschriftlichen und habe mir auf diese Art und Weise selber eine Blockade aufgebaut. Folglich habe ich erst im neuen Jahr angefangen überhaupt etwas zu schreiben und bin die letzten Tage wirklich in Zeitstress gekommen.
Außerdem musste ich mein Konzept noch einmal überarbeiten, da mir klar geworden ist, dass ich mein Thema viel zu weit und breitgefächert angelegt hatte um es in solch einem Rahmen unterzubringen. Jetzt musste ich mich auf die essentiellen Gebiete beschränken um dem Leser diese verständlich zu machen und nicht durch zu viel „hier und dort Aufgeschnapptes“ zu verwirren.
Eigentlich wollte ich auch noch selber auf einen Hof fahren um mir ein neues Bild nach all dem Gelesenen zu machen, habe aber auch das aus Zeitgründen nicht mehr geschafft. Durch viel Vorstellung und Verknüpfungen mit den Erfahrungen aus dem Landbaupraktikum in der 9. Klasse und den früheren Besuchen auf Hof Wörme, habe ich es aber auf jeden Fall für mich selber geschafft ein Bild und Gefühl entstehen zu lassen, mit dem ich erst einmal ganz zufrieden bin.
Ich habe gemerkt, wie wichtig mir das Thema der biologisch-dynamischen Landwirtschaft ist und wie sich in der letzten Zeit fast alle meine Gedanken und Erfahrungen damit verwoben haben.
Nach meiner früheren Beschäftigung mit den vielen negativen Aspekten der Agrarindustrie und den fatalen Folgen ihrer Achtlosigkeiten auf der ganzen Welt, hat die Arbeit mit dieser Forschungsfrage mir persönlich einfach unglaublich gut getan und war sehr hilfreich um meine Verzweiflung und leere Wut über die Menschen und das System in Hoffnung, Glaube, Träume, Faszination und einen Plan verwandeln zu können.
Das biologisch-dynamische hat mir einen ganz neuen Blick auf die Welt ermöglicht und nun werde ich schauen, was ich selber mit diesem Blick in der Welt verrichten kann, um dadurch wiederum Neues möglich werden zu lassen.




Wenn du jedes Blatt für sich allein sehen kannst, siehst du den Baum,
wenn du den Baum sehen kannst, siehst du den Geist des Baumes,
wenn du den Geist des Baumes sehen kannst, kannst du mit ihm sprechen,
und vielleicht fängst du an etwas zu lernen.

Weisheit der Yurok 


Anhang




(Alfred Sisley, Kornfeld bei Argenteuil, um 1873 Kunsthalle Hamburg)


Bei einem Besuch in der Kunsthalle Hamburg hatte ich mir vorgenommen besonders auf frühere Naturmalereien zu achten und war wirklich erstaunt, was für eine Intensität ich in den Bildern der Zeit von ungefähr 1870 bis 1910 wahrnehmen konnte. Die Natur erschien mir fast mysteriös, aber generell sehr stimmig in sich selber. Wohl liegt es daran, dass die Menschen einen ganz anderen Blick auf die Natur hatten, was dann aber auch mit einem generell anderen Verhältnis zwischen Mensch und Natur zu erklären ist. Denn auch die Industrialisierung war bis dahin noch nicht vorgerückt in die Vorgänge zwischen Mensch und Natur und hatte erst Recht noch nicht in natureigene Prozesse, wie zum Beispiel die Fortpflanzung, eingreifen können.
Dieses Bild von Alfred Sisley verdeutlicht klar, wie nah die biologisch-dynamische und die vorindustrialisierte natürliche Form der Landwirtschaft sich sind. Ein Hoforganismus besteht natürlicher Weise immer aus vielen unterschiedlichen Kulturen, die in Kontakt zueinander, in schmalen Streifen oder Parzellen angebaut sind. Sowie die einzelnen Felder umsäumt sind von Hecken, einzelnen Bäumen und Wald.



Zucchinipflanzen nach Anwendung des Hornkieselpräparates.

Resultat: Gesundes, individualisiertes Blattwerk. Die Blätter richten sich leicht trichterförmig auf, der Sonne entgegen.
Quelle: Buch Agrikltur für die Zukunft




Inbetriebnahme einer Wüstenfläche in Ägypten/ Kultivierte Wüstenfläche in Ägypten
Bilder der SEKEM Initiative in Ägypten Quelle: Buch Agrikultur für die Zukunft




Weidende Kühe (mit Hörnern) auf Hof Dannwisch in Schleswig-Holstein November 2013

Dort habe ich mein Landwirtschaftspraktikum in der 9.Klasse gemacht, wodurch mein persönliches Interesse zur biologisch-dynamischen Landwirtschaft erweckt wurde.


Quellen- und Literaturverzeichnis


Bücher und Artikel:

-Mochner, Matthias; Das Demeter Phänomen; Elster Verlag; 2015
-Fuchs, Nikolai; Was ist Biologisch-Dynamische Landwirtschaft?; Verlag am Goetheanum; 2013
-Hurter, Meli; Agrikultur für die Zukunft; Verlag am Goetheanum; 2016
-Hof Wörme No2; Jahresheft, 2017, 2016, 2012, 2011, 2009
-Demeter Journal; Vom Dialog der Kulturen; Demeter e.V. 02/2016
-Demeter Journal; Zu Gast in Marienhöhe & Wenn Geist und Seele auf Materie treffen; Demeter e.V. Herbst 2012
-Steiners Impulse für die Landwirtschaft; Demeter e.V. 11/2013
-Steiner, Rudolf; Geisteswissentschaftliche Grundlagen zum Gedeien der Landwirtschaft „Landwirtschaftlicher Kurs“; Rudolf Steiner Verlag; 2005
-Bär, Jola; Epochenheft zum Landbaupraktikum, 2013

Filme:

-Verhaag, Bertram; SEKEM mit der Kraft der Sonne; DENKmal film; 2017
-Dion, Cyril & Laurent, Melanie; Tomorrow: die Welt ist voller Lösungen

Andere Arten von Quellen:

-Die Kunsthalle Hamburg mit vielen wunderschönen, sehr intensiven Landschaftsbildern
-Die Erde; durch Beobachtung meinerseits und Fragen, die sie aufwirft
-Gedanken vielleicht angeregt durch kosmische Kräfte, die jetzt im Januar besonders stark auf unseren Teil der Erde wirken ;)
-Herr Wedemeier als Mentor
-Claudia Bär; durch Fragen und Begeisterung
-Sylvain Coiplet; durch detaillierte Erklärung und Unterhaltung über die Naturreiche und technische Hilfen.

 

Internetseiten:




-Bild auf Deckblatt

-konventionelle und bio Landwirtschaft
-Demeter Betriebsmittelliste

-Helmy Abouleish über die Demeter Gemeinschaft

-Studie zu Langzeitwirkungen von Radioaktivität auf Menschen


-Fladenpräparat nach Maria Thun


-Desertifikation der Sahelzone









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